Inflagranti & Barrel zeigen in ihrer Theaterperformance Aspekte eines automatisierten Lebens. Was sehen wir, wenn wir uns in Beziehung mit den uns so wertvollen 4 Elementen, Feuer, Wasser, Erde und Luft, setzen? Was hören, fühlen, schmecken, denken wir? Was nehmen wir also wahr? Die Videoinstallationen von Ugo Dossi „Elemente“ setzt sich mit dieser Thematik auseinander. Das Rad der Wiederkehr, Geburt, Tod, Eros, Unendlichkeit; das sind zentrale Themenbereiche, die in den Videoinstallationen seziert werden. Auf einer sprachlichen Ebene setzt sich auch Heiner Müller mit diesem Thema auseinander. Die Performancegruppe Inflagranti & Barrel hat sein Textfragment „Hamletmaschine“ ausgewählt, weil Müller hier die Aspekte des maschinisierten Seins einer allseits bekannten Theaterfigur „Hamlet“ aufzuzeichnen versucht und mit ihr das Scheitern einer bloßen, leeren Kopie zeigt: Hamlet als Maschine. Doch Sprache allein ist zu unklar. Klänge, Bewegung und Projektion zeichnen eine neue, weitere Welt: das automatisierte (Zahn-)Rad der Wiederkehr wird hinterfragt. Eine Welt, in der sich Hamlet komplett verweigert, aber dabei nicht radikal genug ist. Als Produkt einer Phantasie ist er bereits die Kopie der Kopie der Kopie. Ophelia ist sein Albtraum – Elektra spricht aus dem Unterbewussten. Er will keine Rolle mehr spielen, will ein anderer sein und muss doch weiterspielen, weil er nicht stillstehen darf, weil er selbst nur Element ist. Mit der Performance „Hamletmaschine“ zeigen Inflagranti & Barrel auf einer den „Elementen“ entsprechenden theatralischen Metaebene, was das Dilemma einer Figur in einer funktionierenden Außenwelt sein kann.