Freitag, 27. Mai 2005, 18.30 Uhr, MKH-Bühne
I Piselli
(Theater)
Die Gruppe I Piselli wurde im Jahr 2002 geboren. Sie erwuchs aus einem Commedia dell’Arte Workshop, den der Commedia-Schauspieler Jaime Villalba an der Studiobühne des Instituts für Theaterwissenschaft an der LMU gegeben hat. Seitdem arbeitet die Gruppe regelmäßig an der Weiterentwicklung ihrer Spieltechnik: Körpertraining, Stimmarbeit Maskentechnik und die individuelle Arbeit am Schauspiel stellen die Basis für die Proben zu einzelnen Stücken und Projekten dar.
Schwerpunkt der Gruppe ist das Typen- und Maskentheater der Commedia dell’Arte, aber auch andere Formen des Körpertheaters werden von ihr erprobt und eingesetzt. Im April 2005 gewann die Truppe I Piselli den ersten Preis des Internationalen Theaterfestivals in Agadir mit dem Stück „La vie est un arbre“, eine Französisch-Deutsche Bearbeitung von „Das Leben; ein Baum“. In diesem Festival bekam eines der Mitglieder den Preis für die beste Schauspielerin; ferner wurden vier Schauspieler für den Preis „Bester Schauspieler“ nominiert.
I Piselli besteht aus sechs Schauspielern mit verschiedenen Backgrounds, die von der schauspielerischen Ausbildung, über Spiel- und Theaterpädagogik, bis hin zur Theaterwissenschaft reichen. Die einzelnen Piselli-Mitglieder sind über die gemeinsame Arbeit hinaus in anderen Theatergruppen und künstlerischen Tätigkeiten aktiv.
Das Stück , „Das Leben; Ein Baum“ , das I Piselli zum Theaterfestival mitbringen will, ist ein Commedia dell’Arte-Stück, das die traditionelle Spielweise dieser Art von Theater um Elemente moderner Theaterformen erweitern will. Neben den traditionellen Commedia-Motiven – wie Liebe, Verwirrungen, Macht – sind darin andere Themen zu finden, die trotz (oder vielleicht wegen) ihrer archetypischen Form den alltäglichen Erfahrungen unserer Epoche besonders nah sind.
In diesem Stück treten 6 SchauspielerInnen und 2 Musiker auf. Die Schauspieler singen, tanzen, erzählen, stellen dar. Die Masken übernehmen teilweise ihre magisch-religiöse Funktion wieder, indem sie dem Publikum Träume und Fragmente des Unbewussten vorspielen. Um zu versuchen, das zauberhafte Moment zu schaffen, in dem Zuschauer und Schauspieler zusammen Theater erleben.
"Das Leben; Ein Baum
Ein 99,99 % biologisch abbaubares Blut- und Bohnenstück aus dem Morgenland"
In einem fremden Land im Morgenland will ein verrückter König eine Familie von ihrem Land vertreiben, um darauf Bonsaifelder zu errichten. Das Schicksal der Familie liegt nun in den Händen einer Visionärin, eines Ökologen und einer Hexe. Zusammen werden sie die Macht des Königs herausfordern, der seine Gewalt dank der Hilfe eines spanischen Hauptmanns durchsetzen will. Die Masken der Commedia dell'Arte erzählen uns eine unwirkliche Geschichte, die vielleicht nicht so weit von unserer Wirklichkeit entfernt ist. Ist Gewalt die einzige Lösung internationaler Konflikte? Ist passiver Widerstand das einzige erlaubte Mittel des Widerstandes?
Homepage: www.ipiselli.de