Cyrcus
„Leck mich fett!“ - dieser Ausspruch kommt meist den zufriedenen Besuchern einer Cyrcus-Show über die Lippen, sofern sie danach überhaupt noch des aufrechten Gangs, geschweige denn verständlicher Sprache, mächtig sind. Der Vierer aus dem sonnigen Rheinland produziert einen explosiven Mix aus zeitgemäßem Metal, Alternative Rock, Seifenblasen und Konfetti, der sofort zündet wie ein trockenes Bündel eitel Reisig in der sommerlichen Mittagshitze.
Während viele Kapellen immer gerne plakativ und pressewirksam kundtun wollen, ihr Stil wäre „irgendwie wahnsinnig schwer zu beschreiben“ und ja „überhaupt was total Eigenes“, üben sich Cyrcus in Bescheidenheit und Demut und geben zu, eigentlich das Gleiche wie die anderen zu machen. Nur geiler. Und mit dem nötigen Augenzwinkern. So stellt sich die Band zum Beispiel in dem hoffnungslos überproduzierten Videoclip zu ihrer schallenden Rockohrfeige „I mean like... wow... and Stuff“ ohne jedes falsche Understatement einer gigantischen Bedrohung aus dem All entgegen.
Bei Cyrcus geht es nicht darum, wer der böseste Musiker im schwärzesten T-Shirt ist, sondern darum, gemeinsam mit dem Publikum die Hütte in Brand zu setzen und Spaß zu haben. Diese Einstellung transportiert sich sowohl über die Musik als auch die nicht minder energiegeladene Bühnenshow.