Mittwoch, 25. Mai 2005, 20.15 Uhr
im Rahmen von: Ausstellungen 2005
StuStaCulum-2005-MKH-Austellungsraum (StuStaCulum 2005)
Stil: Reisephotographie
Sparte: Bildende Kunst: Fotographie
Traian Paduraru alias der Zigan:
Geboren (1978) und aufgewachsen in Bukarest/Rumänien, „langweilt“ sich der Zigeuner seit einigen Jahren im gut geordneten München. Genauer gesagt, er studiert Automatisierungstechnik an der FH in München.
Auf der Suche nach der gewohnten Unordnung hat er einen ganz großen Schritt nach Westen gemacht und zwar mit einer vierwöchigen Reise nach Kolumbien. Erstaunlicherweise haben er, seine Mitreisenden und seine neue Fotokamera das ganze Abenteuer gut überlebt. Wieso? Tja, nicht mal die Indianer wollen einen Zigeuner unter sich zu lange haben! Dafür, gibt es jetzt eine Menge farbige Aufnahmen von den Momenten, wovon sich ein Zigeuner unterwegs in Kolumbien wundern konnte. Ein paar davon gibt's bei der Ausstellung im Stustaculum zu sehen. Noch mehr kann man unter www.zigan-studio.tk sehen.
Selbstdarstellung des Künstlers:
Angefangen hat alles mit Snowboarden. Ja, am Anfang war das Snowboarden. Und dann kamen die Berge, das Licht, die Tiere, die Pflanzen, die Menschen, die Zigeuner, die Digitalkameras…
Aber lassen wir mal den Anfang weg und steigen gleich bei Digitalkameras ein. Warum eine digitale? Weil ein Zigeuner immer unzufrieden mit mittelmäßigen Ergebnissen ist und weil gerade Geld da war. Um gute Fotos mit einer Analogen zu machen, muss man gute Optik haben, gute Filme, gute Abzüge und viel Übung. Mit einer Digitalen vereinfacht sich vieles – man wird unabhängiger vom Fotolabor und man braucht sich nicht mehr zu fragen „wohin mit dem Geld?“. Also der Zigan hat sich dann gleich auf den Weg nach Kolumbien gemacht mit einer 2000 Euro teuren Fotoausrüstung in der Tasche (es lebe der Automobilhersteller aus München, bei dem man sein Praxissemester machen kann), mit der Hoffnung, dass der Gott der Zigeuner ihn schützen wird.
Und wieso gerade in Kolumbien die Ferien verbringen, wo so viele Touristen so gerne verschwinden? Eh, genau deshalb, weil da so wenige Touristen sind! Die Fotoaufnahmen (auch wenn digital) sind Versuche des Zigans das Leben und manche spontane Gefühle so natürlich wie möglich zu verewigen. Natürlich bleibt das Erlebte in der natürlichsten Form in seinen eigenen Erinnerungen bestens aufbewahrt, aber ein richtiger Zigeuner MUSS angeben, mit dem was er gesehen hat! Und das streckt sich über viele Orte und Plätze: von dem gefährlichsten Marktviertel Medellins, über Bogota, über kleine ruhigen Städte wie Rio Negro oder Manizales und bis zur Karibikküste, wo Cartagena liegt. Überall in diesen Plätzen ist der Zigan auf gute und schöne Menschen gestoßen. Und auch auf Soldaten. Dem Zigeunergott sei Dank, dass Guerilleros nicht dabei waren!
Sooo, das ist alles schon passiert, was noch kommt weiß man erst, wenn es kommt.
www.zigan-studio.tk