Kleine Gemeinheiten und große Emotionen. Chansons und kabarettistische Texte. Oder: Das Gelbe vom Weichei Johannes Kirchberg gehört zu einer Generation, die fast ausschließlich von Frauen erzogen worden ist. Wenn man mal vom Sportlehrer absieht. Wie soll man da lernen, ein richtiger Mann zu werden? Zumal ja auch weit und breit keiner mehr rumläuft, an dem man sich orientieren könnte. Was waren das doch für Zeiten, als der Mann noch so viel wert war, wie die Keule, die er getragen hat. Wie das angefangen hat? Die Frage ist doch eher: Wo das alles enden soll! Ist die Beziehung gut, ist alles gut. Ist sie schlecht: „Beenden“-Button. Wenn man nicht mehr wissen will, wie die Dinge funktionieren, erfindet man einfach die Generation „Plug & Play“. Reinstecken und Losspielen. Doch plötzlich ruft sein alter Freund B. an, und will sich mit ihm treffen. Drei Jahre haben sie sich nicht mehr gesehen, und schon steht für Johannes Kirchberg die Frage im Raum: Was ist aus mir geworden? Wenn er über sich nachdenkt, wird ihm schlecht. Es müsste jemanden geben, der das für ihn macht. Und so schüttelt er die Kissen seiner imaginären Therapiecouch auf und beginnt, auf einem Klo liegend vom Leben zu singen. Am Flügel wird er bei seinen feinsinnigen Chansons begleitet von Enrico Wirth. Und der hat sein Glück schon gemacht, einfach weil er Klavierspielen kann.